Die wichtigsten Strategien
gegen Streit in der Weihnachtszeit…
Es scheint ein wenig paradox: 39% der Paare streiten laut einer aktuellen Umfrage der Partnervermittlung Christa Appelt häufig darüber, dass sie zu wenig Zeit für echte Zweisamkeit und gemeinsame Unternehmungen haben. Mangelnde Zeit füreinander wird auch als einer der häufigsten Trennungsgründe in Beziehungen genannt. Doch kaum nahen die Feiertage, die endlich das Zusammenfinden und Miteinander als Paar oder Familie ermöglichen, tun sich plötzlich unzählige weitere Konflikte auf.
Weihnachten, das Fest einer mitunter aufgezwungenen Harmonie, stellt viele Partnerschaften vor echte Herausforderungen. „Viele Paare, gerade jene, wo beide berufstätig sind, haben gleichsam verlernt sich aufeinander einzulassen und mal ein paar Tage am Stück gemeinsam zu gestalten.“, sagt Christa Appelt. Kommen dann noch so genannte Familienverpflichtungen und andere „fremdbestimmende“ Faktoren hinzu, lässt das den Stresspegel zusätzlich steigen. Und der große Krach scheint unausweichlich.
Wie man Streit effizient vermeidet
Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, raten Experten sich vorzeitig über Wünsche und persönliche Vorstellungen hinsichtlich der Festtagsgestaltung auszutauschen und dabei eine Lösung zu finden, die beiden Seiten gerecht wird. „Erst das Ich, dann das Du, und am Ende das Wir: Die Feiertage sollten nicht den Rahmen für Ego-Trips und Vorhaltungen an den anderen bilden. Sondern vielmehr ein Hort für gesunde Kompromisse und eine zufriedenstellende Basis für beide sein.“, so Christa Appelt. Verabschieden Sie sich von vermeintlichen Verpflichtungen, sehen Sie das Fest und die freie Zeit bewusst als Kür, deren Ablauf einzig von Ihnen beiden bestimmt wird – und nicht von anderen. Dazu gehört auch „nein“ zu sagen, zum Beispiel, wenn Sie dieses Jahr keine Lust haben, GastgeberIn und KöchIn für die gesamte Verwandtschaft zu sein. Und falls doch, delegieren Sie rechtzeitig Aufgaben, um sich als Paar Freiräume zu schaffen.
Die Kunst des Kompromisses
Sie will verreisen, er lieber die Ruhe daheim genießen? Das Geheimnis einer guten Beziehung, die auch die Festtage unbeschadet übersteht, besteht in einem gesunden Kompromiss. Warum also nicht Heilig Abend und den Folgetag bewusst zuhause zelebrieren, und dann zu einem „spontanen“ Städtetrip oder Kurzurlaub aufbrechen? Ein gemeinsames Ziel vor Augen zu haben, das die Wünsche beider Parteien in einer Beziehung berücksichtigt, entspannt, verbindet und vertieft die Liebe und das gegenseitige Vertrauen. „Auf den anderen einzugehen, seine Wünsche ernst zu nehmen und dabei vielleicht auch mal zurückzustecken, wirkt sich nachhaltig positiv auf die Partnerschaft aus.“, so Christa Appelt.
Helfen kann auch, etwaige Streitthemen im Vorfeld klar zu erörtern und mit „Regelverstößen“ dann spielerisch statt frustriert oder resigniert umzugehen. Hält sich der Partner beispielsweise nicht an etwas zuvor Vereinbartes, muss er eine symbolische Strafe in Form eines Gefallens zugunsten des Anderen leisten. Was die Phantasie unter Paaren ungemein anregen kann…
Nicht Geschenke, sondern gemeinsame Zeit stärkt die Liebe
Und auch in puncto Geschenke sollte Entspannung regieren. Statt sich den Kopf über das ultimative Geschenk zu zerbrechen oder sich leidigen Last Minute Einkäufen auszusetzen, sehen Sie die gemeinsame Zeit und die Vorfreude als Hauptpräsent an – und gehen Sie nach den Tagen lieber zusammen auf einen gezielten Shoppingbummel, um dem anderen hier einen etwaigen Wunsch zu erfüllen. „Befreien Sie sich von Zwängen und Konventionen.“, rät Christa Appelt. „Und ziehen Sie mit ihrem Partner ganz bewusst ihre eigene, ganz persönliche Linie durch.“
So geartet, kann Weihnachten eigentlich nur ein Erfolg werden. Denn wie so oft, liegt die Lösung in der offenen und ehrlichen Kommunikation. Also erst sprechen. Und dann die schönste Zeit des Jahres unbeschwert genießen…
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