Hund, Katze, Maus: So werden aus neuem Partner und Haustier beste Freunde…

Hund, Katze, Maus: So werden aus neuem Partner und Haustier beste Freunde…

Zugegeben, man würde nicht direkt darauf kommen; aber tatsächlich sind sie ein sehr häufiges Problem bei der Sich-Anbahnung einer Beziehung: Haustiere. So haben wir im Laufe unserer jahrzehntelangen Tätigkeit als exklusive Partnervermittlung schon so manches Drama um Bello & Co. erlebt – was unsere Expertise vor ganz neue Herausforderungen gestellt hat…

Haustiere bergen Konfliktpotenzial

Die Ursachen des Problems sind dabei sehr verschieden geartet; das Spektrum reicht von allergischen Reaktionen über Angst und eine generelle Abneigung bis hin zu Eifersucht gegenüber dem Vierbeiner. Denn meist ist es ja so: der Hund oder die Katze war schon vor dem neuen Mann bzw. der neuen Frau da. Und Herrchen bzw. Frauchen stehen nun plötzlich im Kreuzfeuer zweier sich diametral gegenüberstehenden Parteien…

„Wir haben diesen Fall tatsächlich oft erlebt.“, erzählt Christa Appelt. „Und da bei Tieren viele Emotionen mitschwingen, ist äußerstes Fingerspitzengefühl bei der Lösung des Problems gefragt. In jedem Fall erfordern Haustiere ein hohes Maß an Toleranz und Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten.“

Wenn der neue Partner Tier-Haar-Allergiker ist…

Meistens ist der Konflikt medizinisch bedingt: Aktuellen Schätzungen zufolge leiden 10% der Deutschen an einer Tier-Haar-Allergie. Wobei der Begriff widersprüchlich ist, denn die allergische Reaktion richtet sich nicht gegen die Haare, sondern gegen Proteine, die im Speichel, Talg, Schweiß sowie in Haarschuppen und Ausscheidungen der Tiere enthalten sind, und die den Haaren anhaften. 

Tierhaarallergiker reagieren darauf mit roten, tränenden Augen, Schniefnasen und/oder Hautausschlägen – im schlimmsten Fall sogar mit Asthma. Symptome, die also alles andere als harmlos sind. Weshalb man die Befindlichkeiten von Allergikern unbedingt ernst nehmen sollte. „Der Tierhalter muss reagieren, indem er, respektive sie alles tut, um die allergische Belastung für den Partner zu vermindern.“, rät Christa Appelt. Das kann oftmals schon durch einige Änderungsmaßnahmen im Haushalt erreicht werden. So sollten ein oder zwei Zimmer der Wohnung oder des Hauses komplett tierfrei gehalten werden, allen voran das Schlafzimmer. Also Körbchen oder Schlafdecke von Mieze und Bello raus, alles gründlich saugen und feucht wischen und von jetzt an: Eintritt verboten für den Vierbeiner!

Neben sorgsamer Hygiene schafft auch das regelmäßige Lüften Abhilfe. Sowie das tägliche Abbürsten des Tiers außerhalb der Wohnung.

Kompromisse schließen

Noch ein Geheimtipp vom Team der Partnervermittlung Christa Appelt: Investieren Sie in einen speziellen Staubsauger, der z.B. durch besondere Filter oder Hydrotechnik Tierhaare gut entfernt und nachhaltig bindet.

„Der Allergiker sollte im Gegenzug alle medizinischen Maßnahmen ausschöpfen, um seine Beschwerden zu lindern oder in den Griff zu bekommen. Das kann von der Einnahme von Antihistaminika bis hin zur Desensibilisierung reichen.“, sagt Christa Appelt. In jedem Fall sollte der Allergiker sich mit einem Arzt besprechen – und zusammen mit diesem an einer langfristigen Lösung des Problems arbeiten. Denn: Das Weggeben des geliebten Tiers sollte keine Option sein. Egal, wie groß die Liebe zum neuen Partner auch ist.

Die Angst besiegen – und die Partnerschaft stärken…

Ein anderes Thema ist eine etwaige Abneigung des Partners gegen Tiere, oft begleitet von Angst- bis hin zu regelrechten Panikzuständen. „Hier ist es häufig so, dass der Partner schlechte Erfahrungen gemacht hat, indem er attackiert oder gar gebissen wurde.“, so Christa Appelt. „Oder er hatte schlichtweg niemals richtigen Kontakt mit Tieren, weshalb sich eine gewissen Distanz aufgebaut hat.“ 

Hier gilt es, Hemmnisse oder Ängste gezielt abzubauen. So sollte man den neuen Partner behutsam an das Tier heranführen, zunächst ohne Berührungen oder irgendwelche Interaktion. „Lassen Sie das Tier auf sich zukommen, lassen Sie es schnuppern und geben Sie sich betont passiv, auch wenn Sie Angst haben.“, sagt Christa Appelt. Nachdem Sie dieses Prozedere drei- bis viermal absolviert haben, hat die Fellnase Sie in den meisten Fällen in Ihrem Revier akzeptiert. Und reagiert mit freundlichen Annäherungen, die Sie mit einem Leckerchen belohnen sollten. Falls Ihre Scheu noch zu groß ist, reicht es, den Hundekeks oder das Katzenpraliné auf dem Boden vor dem Tier abzulegen. Und wetten, dass Sie ganz schnell einen neuen besten Freund haben…!?

Tiere können die Verbundenheit mit dem Partner stärken

„Tiere sind bis zu einem gewissen Grad bestechlich und unterwerfen sich dem Belohnungsprinzip, was mit Leckerchen oder Streicheleinheiten funktioniert. Wenn Sie dabei noch ruhig, freundlich und souverän sind, wird das Tier Sie nicht nur akzeptieren, sondern auch sukzessiv Ihre Nähe suchen.“, so Christa Appelt. Ist das Eis erstmal gebrochen, konvertiert selbst der vormals größte Hundeskeptiker oder Katzenagnostiker sehr bald zum ultimativen Tierliebhaber.

Zudem sind Tiere ein hervorragender emotionaler Filter und können die Verbundenheit mit dem Partner stärken, weil man durch sie lernt, Kompromisse zu schließen, Verantwortung zu übernehmen und Toleranz aufzubauen. Mithin ein Mehrwert, von dem die Beziehung profitiert.

Tiere müssen Ihren Platz kennen!

Doch es kann ein Zuviel an Aufmerksamkeit und Liebe für den Vierbeiner geben. Auch wenn der Canide oder die Feliden als vollwertige Familienmitglieder rangieren: Sie sind keine Menschen. Und deshalb sollte man sie auch nicht unnötig verhätscheln, verziehen oder ihnen zu viel „Narrenfreiheit“ geben. Das wiederum kann dann zu ernsthaften Konflikten in einer Partnerschaft führen. „Grundsätzlich sollte das Tier am unteren Ende des Rudels stehen; also erst Sie und Ihr Partner, dann die Kinder, dann der Hund. Bei Begrüßungen sollte man diese Reihenfolge einhalten, ebenso bei Familienritualen. Und in wirklich intimen Momenten muss die Aufmerksamkeit uneingeschränkt dem Partner gelten, nicht dem Tier.“, so Christa Appelt. Also: Das Schlafzimmer ist spätestens von jetzt an tabu!

Lassen sich etwaige Probleme zwischen der neuen Liebe und dem pelzigen Hausgenossen nicht lösen, lohnt es einen Profi wie z.B. einen Tierpsychologen zu konsultieren. Die können selbst vertrackte Malaisen in den meisten Fällen effizient lösen. Und Ihnen aufzeigen, wie bereichernd das Leben mit Bello, Mieze und Co. für eine Partnerschaft sein kann…

 

Bildrechtenachweis: © Fernando Calmon – Shutterstock

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