Ineinander verlieben – Und es hat „Klick“ gemacht…

Ineinander verlieben – Und es hat „Klick“ gemacht…

Früher hieß es „und es hat Zoom gemacht“, wenn sich zwei Menschen ineinander verliebt haben. Heute wollen Soziale Medien und Online-Dating-Plattformen uns weißmachen, dass dieser magische Moment per Klick zustande kommen kann. Dabei weiß jeder, der schon einmal verliebt war, dass dieser magische Moment von vielen Faktoren geprägt ist: Natürlich spielt die Optik des anderen Menschen eine nicht unbedeutende Rolle – aber das ist eben nur ein Aspekt.

Kann man Freundschaften oder Beziehungen wirklich anklicken?! In unserem digitalen Zeitalter scheint dies möglich zu sein. Laut offiziellen Nutzerzahlen von Facebook besaßen 2017 31 Millionen Menschen einen Facebook-Account und schlossen Freundschaften per Klick. Und knapp 9 Millionen Menschen waren in 2017 laut dem Statistischen Bundesamt in Deutschland aktive Nutzer von Single-Börsen. Diese Zahlen sind so hoch, dass sich eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Phänomen der digital angebahnten Freundschaften und Beziehungen lohnt. Und natürlich gibt es hierzu inzwischen auch schon zahlreiche Studien.

Facebook zählt zu den großen Beziehungskillern

In den Sozialen Medien sind viele Egoisten, Narzissten, kurz, Menschen mit einem niedrigen Selbstwertgefühl zu finden – Facebook zählt zu den großen Beziehungskillern – Soziale Medien tragen dazu bei, andere Menschen als Objekte statt als Subjekte zu behandeln: Das sind einige der wenig schmeichelhaften Ergebnisse der Studien rund um die Auswirkungen der Sozialen Medien auf den menschlichen Charakter. Eine Online-Singlebörse fand über eine Studie heraus, dass Paare ohne Facebook glücklicher wären.

Und: Was ist eine Online-Singlebörse anderes als ein spezielles Soziales Netzwerk für Liebessuchende? Zweifeln also selbst die Sozialen Medien an ihrer „sozialen Kompetenz“?

Es geht um den Start einer Liebesbeziehung

Doch zurück zu dem viel beschworenen magischen Moment, mit dem eine Beziehung startet: Hierbei geht es um die Optik des Gegenübers aber eben auch um so viel Mehr. Um den Moment selbst, um die Atmosphäre, um Gerüche, gemeinsame Erlebnisse, um Berührungen, um das Erkennen der inneren Schönheit des anderen und um innere Verbundenheit. Dieser Moment ist die Basis, der Startpunkt einer Liebesgeschichte. Auch mit diesem Thema haben sich natürlich schon zahlreiche Studien befasst. Und das Ergebnis ist bemerkenswert: So können Paare, wenn ihre Beziehung sich (wieder einmal) auf dem Prüfstand befindet, an diesen magischen Moment zurück erinnern. Diese Gefühle aus der Anfangsphase wirken wie Anker. Über diese ist es möglich, die Gefühle von einst wieder aufleben zu lassen – und sie wirken dann wie eine Verjüngungskur für die Beziehung.

Das Leben und somit die Liebe spielen sich im realen Leben ab

Vielleicht, mag man nun selbstkritisch denken, erlebt die Internet-Generation diesen magischen Moment in der Virtualität des digitalen Raumes. Dagegen spricht jedoch einiges: Zum Beispiel, dass auch diese Generation wichtige Ereignisse in der reale Welt zelebriert. Natürlich werden Fotos von Partys, Hochzeiten und Co. dann in den Sozialen Medien gepostet, um den „Freunden“ in der digitalen Welt zu zeigen, wie glücklich und beliebt man ist. Zudem, und das ist für die Partnersuche beinahe noch wichtiger, haben Soziale Medien einen nachhaltigen negativen Effekt auf viele Menschen: Wie die eingangs erwähnten Studien belegt haben, sind Soziale Medien – ob beruflicher Natur, solche zum Kontaktaustausch oder auch Singlebörsen – ideal geeignet, um ein Idealbild von sich selbst zu zeichnen.

Enttäuschungen sind vorprogrammiert

Daher sind Enttäuschungen im realen Leben vorprogrammiert, wenn Idealbild und Realperson nicht zusammenpassen. Außerdem verleiten die Sozialen Medien dazu, Freundschaften und Beziehungen nicht nur durch „Klick“ zu begründen, sondern auch zu beenden. Und das ist ganz sicher entwertend und beschädigt das Selbstwertgefühl mitunter nachhaltig.

 

Bildrechtenachweis: © sondem – Shutterstock

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